Zu Besuch im Projekt – Ein Update der Situation in La Playa (von Eva)

Hola,

auf meiner zweimonatigen Reise durch Nicaragua hatte ich das Glück, 10 Tage in Somoto verbringen und das Projekt in La Playa besuchen zu können. Die Tage dort waren sehr eindrucksreich und spannend für mich. Da zur selben Zeit Kirsten vom Amigos e.V. in Münster in Somoto war, hatte ich die Möglichkeit viele Interviews und Evaluierungsgespräche mit den Projektleiterinnen, Müttern und Kindern mitzubekommen. Somit ist mein Blogeintrag kein Erfahrungsbericht eines Praktikums, sondern vielleicht mehr  ein aktuelles  Update der Situation in Somoto/ La Playa. Meine gewonnenen Informationen und Eindrücke werde ich einfach mal versuchen sortiert aufzuschreiben.

Kinder: Es nehmen weiterhin 40 (zwischen 3 und 12 Jahren) Kinder an dem Projekt teil, die momentan auch ziemlich regelmäßig kommen. Der erstellte Wochenplan in Bezug auf die unterschiedlichen Aktivitäten wird versucht einzuhalten, aber oft nutzen die Kinder auch einfach die wenigen Spiele, die es vor Ort gibt, ganz wie sie wollen. Insbesondere der Fußball ist in einem sehr heruntergekommenen Zustand aber wird trotzdem viel und mit viel Freude benutzt. Kirsten und ich haben mit den Kindern aus Luftballons und Sand Jonglierbälle gebastelt und aus Kniestrümpfen Poi. Damit haben wir an den anderen Tagen Jonglieren und Poi spielen geübt, aber auch einfach herumgetobt. Da viele Kinder viel Energie haben und sehr wild toben, war es manchmal schwierig auch auf die jüngeren Kinder einzugehen, oder auch Verletzungen zu vermeiden. Der Zugang zu Bildung der Kinder in der Comunidad hat sich nach Aussage der Projektleiterinnen im Laufe der Jahre verbessert. Auch die Rückmeldungen der Lehrkräfte zur Unterrichtsteilnahme und Konzentration der Kinder in der Schule sind gut.

Mütter: Die Unterstützung der Mütter beim Kochenf unktioniert zur Zeit einigermaßen gut. Manchmal fehlen einzelne Mütter oder bringen kein Feuerholz mit, dies wurde aber von den Projektleiterinnen bei der letzten Mütterversammlung angesprochen. Generell war Lastenia zufrieden mit dem Engagement der Mütter und erzählte auch, dass die Mütter zum Teil Feuerholz kaufen um es mitzubringen. Dienstags wurde spontan eine Mütterversammlung für Mittwoch einberufen. Für das spontane Treffen waren mit 15 Müttern auch erstaunlich viele da. Die Mütter und Großmütter waren zwischen 22 und 60 Jahren alt, hatten zwischen 2 und 12Kindern. Einige sind erst seit 8 Monaten in dem Projekt involviert, andere schon seit 8 Jahren, seit Beginn des Projektes in La Playa. Insgesamt drückten die Mütter sehr oft ihre Dankbarkeit für das Projekt aus. Bei dem Treffen entstand eine Diskussion über die Vorteile des Projektes. Es wurde besprochen, dass das Essen den Kindern ermöglicht in der Schule konzentriert zu arbeiten und dann auch danach mit den anderen Kindern zu spielen und sich zu erholen. Anders herum aber auch, wie wichtig, das Spiel für die psychische Gesundheit ist, welches den Kindern ermöglicht zur Schule zu gehen. Viele Mütter bekundeten auf Nachfrage weiterhin Interesse an den geplanten Hobbygruppen (Grupos de Interés) für sie selbst.
Ein Gespräch über die Ernährung in den Familien wurde von den Projektleiterinnen initiiert. Es wurde zudem besprochen, dass die Planung weiterhin aktuell ist, eine Latrine in der Nähe des Comedors zu bauen.

Projektleiterinnen: Lastenia und Francis organisieren den täglichen Ablauf, bleiben im engen Kontakt mit den Kindern aber auch zu deren Familien. Bei Bedarf kümmern sie sich um notwendige Sachen und besuchen die Familien der Kinder regelmäßig. Im Interview berichten sie, dass sie sehr zufrieden und dankbar für ihre Arbeit sind.
Auf Nachfrage wird deutlich, dass der Weg zur Arbeit bzw. der Fußmarsch zurück insbesondere mit Gepäck und in der Mittagshitze für die beiden sehr anstrengend ist. Der Geldfluss über die Munizipalverwaltung ist weiterhin mit Problemen und Verzögerungen behaftet. Allerdings finden sie es insgesamt eine gute Lösung den Geldtransfer über das Bürgermeisteramt der Munizipalverwaltung abwickeln zu lassen.

Saludos aus Somoto,

Eva